Ente der Superlative

Kein Gewässer ohne Stockenten

 

Auf den ersten Blick ist die Stockente eine Allerweltsente, aber der zweite Blick offenbart eine Ente der Superlative. Sie ist die häufigste, größte, erfolgreichste und einer der schnellsten europäischen Enten.

Dank ihrer Anpassungsfähigkeit ist die Stockente der unangefochtene Champions unter den Enten. Überall wo es Wasser gib ist sie anzutreffen, an Teichen, Weihern, Seen, Bächen oder Flüssen, sogar in Wald- und Wiesengräben oder Bergseen über 1000 m Höhe. Als Kulturfolger haben die Schwimmenten schnell Städte erobert und brüten auf sogar am Balkon und auf Dachterrassen.

 

Ente der Superlative

 

Sie ist mit einem Gewicht von eineinhalb Kilo die größte heimische Schwimmente und die häufigste europäische Wildente mit einem geschätzten Bestand von ca. 2 Millionen Tieren. Ihre Flügelspannweite reicht bis zu 1 m, im Flug können sie bis zu 100 km/h erreichen und sie ist die Stammform unserer Hausente, die seit etwa 3000 Jahren domestiziert wird.

 

Stockenten sind äußerst anpassungsfähig und fühlen sich überall wo es Wasser gibt wohl. Egal ob kleine oder große Gewässer, stehendes, langsam oder schnell fließendes Wasser, sogar große Brunnen werden von ihr besiedelt.

 

Wenig verwunderlich dass Stockenten als Kulturfolger bereits im 18. Jahrhundert in städtischen Parks an Teichen und Weihern lebten und bis heute auch in Stadtwäldern sowie an Bächen und Flüssen vorkommt. An vielen Teichen lassen sich Massenansammlung von Stockenten beobachten, dabei fällt auf das Männchen in der Überzahl sind. Sie kämpfen um die Weibchen, oft folgen mehrere Erpel im Flug dem Weibchen, dem sogenannten „Reihflug“. Stockenten Männchen imponieren den Weibchen in ihrem Prachtkleid, das sie von Oktober bis etwa Mai tragen.

 

Erfolgsgeheimnis der Vermehrung

 

Stockenten Weibchen suche sich immer wieder neue Partner, das Männchen macht sich aber davon, wenn das Nest gebaut ist und das Weibchen zieht die Kücken alleine auf. Bei der Wahl des Nistplatzes ist die Stockente wenig wählerisch, es ist erstaunlich welche Standorte das Weibchen auswählt. Je nach Umgebung sind die Brutplätze auf Bäumen und Baumstümpfen, in Baumhöhlen, am Boden, im Schilf, in Städten auch am Balkon. Manchmal brüten sie weit entfernt von Gewässern. Ist der Platz einmal gefunden, wird das Nest ist ein flache Mulde die mit Halmen ausgepolstert, das Weibchen legt im März bis zu 12 Eier. Verläßt die Ente kurz das Gelege, deckt sie es sorgfältig ab. Nach einer einmonatigen Brutzeit schlüpfen die Kücken und verlassen sofort das Gelege, oft führt die Entenmutter den Nachwuchs über weite, gefährliche Strecken zum nächsten Gewässer. Regelmäßig kommt es vor das die Kücken in Schächte fallen oder auf Straßen gerettet werden müssen. Einmal beim schützenden Wasser angekommen können die flauschigen Kücken gleich schwimmen und beginnen zu gründeln. Dabei taucht das Kücken an den Grund und sucht den Boden nach Nahrung ab. Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, Schnecken und kleinen Würmern. Viele Küken überleben das erste Jahr nicht, zu ihren viele Feinden gehören Fuchs, Mader, Greifvögeln, Krähen und im Wasser auch Karpfen. Aber sind sie erst einmal ausgewachsen können sie bis 20 Jahre alt werden.

 

Winter Schutzstrategien

 

Den Winter über bleiben die Schwimmvögel in unseren Breiten und versammeln sich an offenen, fließenden Gewässern. Für die kalte Jahreszeit sind sie gut gerüstet. Gegen Kälte hilft ein Fettpolster und die Luft, die zwischen den 10.000 Daunen und Deckfedern eingeschlossen ist sowie ihre Energiespar Füße.

 

Dank einer optimalen Temperaturregulierung schaffen es die Tiere über zugefrorene Teiche und Seen zu watscheln. Während sich der Körper auf Normaltemperatur von 38 Grad befindet, liegt die Temperatur der Füße und Schwimmhäute konstant bei 0 Grad, daher tauen die kalten Sohlen das Eis nicht an und können nicht anfrieren. Außerdem regulieren sie über die nackten Füße ihren Temperaturhaushalt, indem sie überschüssige Energie abgeben. Wären sie komplett isoliert, würde sie z.B. bei Flucht überhitzen.